"Heimat- und Altertumsverein der Vredener Lande e.V.", dieser etwas antiquiert anmutende Name stammt aus dem Gründungsjahr des Vereins 1926. Mit der Wahl dieses Namens schloss man sich einerseits dem Westfälischen Heimatbund an und machte andererseits deutlich, dass man es sich in der Tradition des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens (gegr. 1825) und der Altertumskommission für Westfalen (gegr. 1897) zur Aufgabe machte, die lokalen „Altertümer“ zu erforschen und zu erhalten. Der Name ist somit Bekenntnis und Arbeitsauftrag zugleich. Der Zusatz der Vredener Lande macht deutlich, dass der Verein sich nicht nur mit Stadt und Stift Vreden beschäftigen, sondern auch die damals noch selbständige Gemeinde Ammeloe in seine Arbeit mit einbeziehen wollte. Der ursprüngliche Name wird bewusst in der Tradition weitergeführt, doch die Kurzform "Heimatverein Vreden" ist heute im Alltag meistens gebräuchlich.
Der Heimatverein ist aus einem Vredener Studentenzirkel, der „Akademia Vredensis“, entstanden, der sich schon vor dem Ersten Weltkrieg in zeitlichen Abständen traf. Es war seinerzeit in erster Linie Dr. Anton Weißing, der nach seiner Studienzeit anregte, Heimatkunde zu pflegen und ein Heimatfest mit verschiedenen Attraktionen und Ausstellungen in Vreden zu veranstalten. Die 1926 durchgeführte Festveranstaltung dauerte drei Wochen und war ein voller Erfolg.
Schon beim Heimatfest kam auch die Idee auf, einen Heimatverein zu gründen. Am 24. September 1926 war die Gründungsversammlung des Heimat- und Altertumsvereins der Vredener Lande. Von Anfang an war auch der Gedanke eines eigenen Heimatmuseums Triebfeder der engagierten Mitglieder.
Die Bemühungen um ein Gebäude für das seit 1926 gesammelte Sachgut führten erstmals 1938 zum Erfolg mit der Eröffnung des Hamaland-Museums im ehemaligen städtischen Armenhaus in der Gasthausstraße. Nach der Bombardierung Vredens 1945 dienten die Museumsräume zeitweise als Notunterkunft für einige Familien. 1952 wurde das Museum in den angestammten Räumen neu eingerichtet und wiedereröffnet.
In den Jahren 1967 bis 1969 erfolgte der Aufbau der Hofanlage des Hamaland-Museums als Freilichtmuseum („Bauernhaus-Museum Früchtinghoff“) im Vredener Stadtpark. Bis 1974 wurde das Hamaland-Museum samt Bauernhaus-Museum von unserem Verein bewirtschaftet und betreut, bis es an den damaligen Landkreis Ahaus übertragen wurde und den Status eines Kreismuseums erhielt.
Wenige Jahre später wurde das Museum an der Gasthausstraße vom Kreis Borken zusammen mit der Stadt Vreden baulich modern erweitert und 1977 eingeweiht. Am Standort des ehemaligen Hamaland-Museums wurde schließlich 2017 nach einer erneuten Erweiterung das kult Westmünsterland (Kürzel für „Kultur und lebendige Tradition“) eröffnet.
Die Geschäftsstelle des Heimatvereins Vreden befindet sich ebenfalls im „kult“, in dem neben den Ausstellungsbereichen des Museums auch das Landeskundliche Institut Westmünsterland mit seiner Bibliothek, das Kreisarchiv Borken, Teile des Vredener Stadtarchivs und das Büro der Kreisheimatpflege zusammengeführt wurden.