Die Eheleute Hermine und Johann Bernhard Huning aus Ammeloe hatten die Mühle 1811 an ihrem alten Standort errichtet.
Das Einkommen sicherte der so genannte Mahlzwang, der jeder Mühle einen Einzugsbereich zumaß, innerhalb dessen alle Bürger gezwungen waren, ihr Korn zu dieser einen Mühle zu bringen.
Von der Kraft des Wassers bewegt, trieb das vertikal gelagerte Mühlrad lange Jahre die vier Mahlsteine aus Eifeler Blaubasalt an, die in den beiden Mahlgängen auf dem mittleren Boden des Gebäudes lagen. Etwa um 1900 wurde der Antrieb durch eine Turbine ersetzt, die eine effektivere Energieausnutzung bot.
Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Mühle genutzt. Danach verfiel das Fachwerkgebäude zusehends, wurde nur noch als Abstellraum für Gerümpel genutzt. Frost beschädigte das Mauerwerk, der Regen griff die Balken an. Als der Huningsbach im Zuge der Flurbereinigung 1978 verlegt wurde, war die Mühle durch die Absenkung des Grundwassers ernsthaft gefährdet. Nach 167 Jahren stand die letzte Wassermühle in Vreden endgültig still.
Der Heimat- und Altertumsverein entschloss sich 1991 zu handeln. Mit Unterstützung der NRW-Stiftung wurde die Mühle zunächst Stück für Stück abgetragen und eingelagert, um sie vor dem endgültigen Verfall zu retten. Als die nötigen finanziellen Mittel bereitstanden, baute der Verein das Schmuckstück 1998 am Ufer der Berkel im Vredener Stadtpark wieder auf und machte sie erneut funktionstüchtig.
Die Huningsche Wassermühle ist seitdem Teil der seit 1969 bestehenden historischen Westmünsterländischen Hofanlage im Vredener Stadtpark mit vielen weiteren Gebäuden, u.a. ein Bauernhaus von 1712, ein Fachwerkspeicher von 1783 und ein Backhaus von 1843, in dem an Aktionstagen noch nach alter Art und Weise Brot gebacken wird.
Ansprechpartner:
Ludger Wenning Schlottbom
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